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Frankfurt am Main, 16.08.2021

Fußball-Ikone Gerd Müller gestorben

Der „Bomber der Nation“ ist im Alter von 75 Jahren gestorben / Würdigungen einstiger Weggefährten: „Ein Phänomen“

Der frühere Fußball-Welt- und Europameister Gerd Müller ist am frühen Sonntagmorgen, den 15. August 2021, verstorben. Er wurde 75 Jahre alt. 2014 war er in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen worden.

Nach seinem Tod hat Franz Beckenbauer die besondere Beziehung zu dem einstigen Weltklasse-Torjäger hervorgehoben. „Er war so ein feiner Kerl und viel feinsinniger als viele dachten“, sagte der 75-Jährige. „Gerd und ich - wir waren wie Brüder. Auch wenn man schon seit Langem die Nachricht fürchten musste: Sie trifft mich wie ein Schock“, gestand Beckenbauer.

Müller war im Sommer 1964 zum FC Bayern München gekommen und prägte gemeinsam mit Beckenbauer eine im deutschen Club-Fußball bis dahin beispiellose Erfolgs-Ära. Mit der Nationalmannschaft wurden sie 1972 Europameister und 1974 Weltmeister, wobei Müller das Siegtor im Finale in München gegen die Niederlande erzielte.

Weggefährte Günter Netzer würdigte Müller als „besten und unberechenbarsten deutschen Torjäger aller Zeiten“. Der Angreifer sei „ein Phänomen“ gewesen. „Er war nicht der allerbeste Spieler, aber er hat Dinge gemacht, die er – glaube ich – manchmal selbst nicht verstanden hat“, so Netzer. Und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, wie Franz Beckenbauer und Günter Netzer Mitglied der „Hall of Fame des deutschen Sports", sagt: „Gerd Müller nur an seinen Toren zu messen, würde ihm nicht gerecht. Er war ein bodenständiger Mensch und nie jemand, der sich in den Vordergrund gedrängt hat. Ich durfte tolle Gespräche mit ihm führen, das Trainingsgelände des FC Bayern an der Säbener Straße war sein zweites Zuhause. Menschlichkeit hat ihn neben seinen zahlreichen großartigen Erfolgen in besonderer Weise ausgezeichnet. Sein Tod ist ein großer Verlust für den deutschen Fußball.“

Die Deutsche Sporthilfe wird Gerd Müller in der „Hall of Fame des deutschen Sports“ ein ehrendes Andenken bewahren.

(mit Inhalten von dpa)